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Danke Google

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23. Februar 2016

Ich habe ein Android-Telefon und ein Android-Tablet. Ich nutze Google Drive und gMail. Ich kenne mich aus mit Google Analytics und habe einen Google Plus-Account. Meine Kontakte, mein Standort und die Fotos aus meinem Handy gehen direkt auf die Google-Server.Und ich finde es super. Warum? Weil ich miese Urlaubsbilder schieße wie dieses …

… und mir meine Freunde von Google ein paar Stunden später ein Bild zurückschicken, das viel mehr dem entspricht, wie ich die Szene wahrgenommen habe:

Fanboy? Vielleicht. Zumindest erzähle ich jedem, der es wissen will, oder auch nicht, wie cool es ist, mit Google auf Reisen zu gehen. Und alles for free! Tolle Urlaubsbilder for free, Speicherplatz in der Cloud for free, Werbung für Google for free.

»Don’t be evil«

Natürlich bin ich nicht von gestern. Ich weiß auch, dass Google mit Werbung handelt, mit zielgenauen Nutzerprofilen, mit Kunden, von denen man weiß, wo sie Urlaub machen und wann und mit wem und was sie sich dort ansehen. Aber es gibt schöne Fotos für lau. Und kostenlose Tools, die mir mein Leben und meine Arbeit erleichtern. Und einen Leitspruch obendrauf, mit dem ich mich identifizieren kann: »Don’t be evil«. Weltweite ökologische Elektifizierung, Wetterballon gestütztes Internet für die dritte Welt, Mobilität der Zukunft mit autonomem Individualverkehr. Am Ende geht es um ein Gefühl. Um eine emotionale Bindung und um Vertrauen. Glaube ich, dass Google zu viel über mich weiß? Natürlich. Glaube ich, dass Google eine Bande von Verbrechern ist? Auf keinen Fall. Glaube ich, dass Google langfristig plant und Kundenbindung über kurzfristige Gewinnchancen stellt? Irgendwie schon. In dieser Grauzone arbeitet Google mit viel Engagement und Ressourcen. Die Marke hat zwei Gesichter. Einerseits die Fakten, die belegen, welchen Umfang an persönlichen Daten Google unablässig speichert, analysiert und verkauft. Andererseits den Gegenwert, den die User und Kunden dafür erhalten. Das Big-Data-Monster einerseits, der Weltverbesserer andererseits. Ständig muss die Marke daran arbeiten, das schöne Gesicht in die Öffentlichkeit zu tragen, sich Freunde zu machen.

Man hat es nicht leicht als Datenkrake.

Das Geschäft funktioniert nur mit dem Wohlwollen der Kunden und das schwindet natürlicherweise mit der Größe des Unternehmens. Der coole Underdog ist Google lange nicht mehr, und in der Geschäftsführung sitzen keine charismatischen Visionäre wie Elon Musk oder Steve Jobs. Um so wichtiger wird die Markenwahrnehmung. Ein Unternehmen braucht überzeugte Evangelisten. Leute, die an den Produktkosmos glauben, die Werte des Unternehmens teilen, dem natürlichen Misstrauen etwas entgegensetzen und sich bei Kontroversen für das Unternehmen aussprechen.

Es geht nicht ohne Fans

– und da bin ich. Ich bekomme gerne etwas geschenkt. Ich glaube an ein Geben-und-Nehmen. Ich finde es fair, dass Werbetreibende meine Aufmerksamkeit damit erkaufen, dass ich kostenlose Mehrwerte bekomme. Natürlich hat meine Toleranz Grenzen, aber das weiß Google auch – und ihnen ist gut damit gedient, diese Grenzen zu achten. Wenn sie im Geschäft bleiben wollen.

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